Februar 2014 - Diesen Winter ging es in
die malayische Hauptstadt Kuala Lumpur (übersetzt "schlammige Flussmündung") und anschliessend ins boomende Vietnam. Wir freuten uns mächtig auf den Trip. Eine Boeing 777 der Malaysia-Airlines flog uns in nicht enden wollenden 12 Stunden nach "KL", wie
die Einheimischen ihre Metropole kurz nennen. "KL" ist für mich aber auch das Kürzel für Kaiserslautern, eine Stadt in meiner geliebten pfälzischen Heimat. So viel Zeit muss sein. Zurück zum
Flug. Die Platzverhältnisse waren für Economy-Sitze üppig, die Crew bestens gelaunt, das passte alles. Die Koffer kamen mit uns an, die Abholung klappte astrein und nach knapp 1-stündiger
entspannter Fahrt waren wir schliesslich am Ziel, dem Hotel Istana City Centre. Dort fielen wir erstmal in die bequemen, sehr grossen (Einzel)-Betten (Foto) und erholten uns von der langen Anreise. Unser Club-Zimmer war für ein Cityhotel äusserst geräumig (ca. 75 qm) und die Aussicht phänomenal. Die weltberühmten
Petronas-Towers waren gut auszumachen. Toller Start.
Kuala Lumpur gefiel uns. Die Stadt ist nicht zu
gross, nur rund 1,8 Mio. Einwohner (etwa so viele wie Hamburg) und besitzt eine Reihe sehenswerter Gebäude. Da kann die Hansestadt dann nicht mehr mithalten, sorry. Die Zwillingstürme ragen in
Kuala Lumpur im wahrsten Sinne des Wortes heraus. Natürlich fuhren wir in den Türmen bis ganz nach oben, aber schon der Blick von der Skybridge (zwischen dem 41. und 42. Stock) ist klasse. Zum
Kulinarischen; Unser Hotel lag fussläufig zur Jalan Alor, eine für ihre zahlreichen Lokale und Garküchen bekannte, ja fast berühmte Strasse. Man speist in aller Regel chinesisch oder indisch, sehr lecker und recht
günstig. Nach Sonnenuntergang werden die Tische und Stühle auf die Strasse gestellt, dann geht`s los. Exotische Gerüche steigen den Urlaubern aus aller Welt in die Nasen und alle laben sich an
den angebotenen, sehr frischen Speisen. Essenstechnisch waren wir also schonmal äusserst gut bedient. Eine ausgiebige City-Tour durfte in der grössten Stadt Malaysias natürlich nicht fehlen. Wir
sahen u. a. den Königspalast, den Birdpark (da gibts erstaunlicherweise jede Menge
Vögel zu sehen), das Nationaldenkmal und vieles mehr. Ein Standard-Touristenprogramm, aber durchaus nicht uninteressant. Nach 3 Tagen hiess es dann Abschied nehmen von einer sehr lebendigen,
friedlichen, schönen und multikulturellen City. Noch ein schnelles Frühstück im Hotel, ein recht kurzer Flug und schon landeten wir in Ho-Chi-Minh-Stadt, dem früheren Saigon. Good Morning
Vietnam.
Am Ziel waren wir allerdings noch lange nicht. Es stand eine rund 5-stündige Fahrt in nord-östlicher Richtung auf dem Plan, bei dem Wahnsinnsverkehr in Vietnam kein leichtes und schon gar kein ungefährliches Unterfangen. Auf halber Strecke machten wir eine Pause. Wir sollten uns die Beine vertreten, auf die Toilette gehen, Proviant kaufen, was auch immer. Der Fahrer rauchte in der Zeit genüsslich 2 Kippen, sicherlich der eigentliche und einzige Grund für die Pause. Mui Ne hiess unser finaler Ort, eine Stranddestination, die wegen des stetigen Windes viele (Kite)-Surfer anzieht. Mui Ne ist darüber hinaus ein wahrer Magnet für Besucher aus Russland, warum auch immer. Dies ist zunächst irritierend und die gängigen Klischees schwirren schnell durch die Köpfe der westlichen Besucher. Die Leute aus dem grössten Land der Erde wussten sich allerdings ausnahmslos und überall zu benehmen und sprachen ein akzeptables Englisch, Klischees erstmal widerlegt. Zu unserem Hotel; Die Cham Villas sind wohl die begehrteste Unterkunft vor Ort und in der Haupt-Saison (zwischen November und März) oftmals ausgebucht. Dies verwundert nicht, denn die kleine Bungalowanlage verzückt ihre Gäste mit einem zauberhaften tropischen Garten, einem verdammt schicken Pool (Foto rechts oben) und dem zweifellos schönsten und saubersten Strandabschnitt der Destination.
Zum Hotel gehört auch das unter deutscher Leitung stehende Restaurant "Ratinger Löwe". Wem der Sinn nach
wirklich leckerem Schnitzel oder einem kühlen Weissbier steht, der ist hier richtig. Meine Empfehlung wäre das Paprikaschnitzel, das war top. Ich weiss, Asien, Schnitzel, muss das sein. Nee,
muss es natürlich nicht, aber es war wirklich gut. Immer nur Chicken mit Reis ist doch auch nix, nicht wahr. Die bestens geschulten, einheimischen Kellnerinnen verrichten ihren Dienst im Dirndl,
skurril anzusehen, aber sehr hübsch. Mui Ne mag sicher nicht jedermanns Geschmack treffen, uns gefiel es durchaus, hauptsächlich ein Verdienst der Cham Villas. Die Destination selbst ist
eine Touristenenklave mit Restaurants, deren Küche auf die erwähnten russischen Gäste ausgerichtet ist. Selbst die Speisekarten sind in kyrillischer Schrift gehalten. Authentisches
vietnamesisches Essen findet man leider selten, es ist allerdings durchaus vorhanden. Wir entdeckten, versteckt zwischen den Touristenfallen, ein kleines unscheinbares Restaurant schräg gegenüber
unseres Hotels, welches eine umwerfend gute und spottbillige "Pho" (die berühmte vietnamesische Suppe) auf der Karte hat. Ergänzung Februar 2020; An der
Stelle befindet sich jetzt ein italienisches Restaurant. Das Restaurant ist ok, aber es gibt naturgemäss keine Pho beim Italiener. Dafür gibt`s..., genau, Pizza. Eine durchaus gute Pizza. Kann
man mal machen. Hier noch der Tripadvisor-Link zur erwähnten
Pizzeria.
Gute Restaurants findet man leider auch am Strand wenige,
dafür gibt es immer was zu sehen. Die vielen Kitesurfer aus aller Welt zeigten bei auflebendem Wind ihre mehr oder weniger (meistens weniger) gelungenen Kunststückchen. Die grössten Poser
mit den beeindruckendsten und buntesten Lenkdrachen landeten oft unsanft auf dem Hosenboden. Fand ich gut. Schadenfreude, hin und wieder ne coole Sache. Ansonsten verbrachten wir die meiste Zeit
des Tages am Strand, oder am hinreissend schönen und herrlich ruhigen Pool. Wir besuchten auch die ach so tollen "Roten Dünen", die uns allerdings so gar nicht vom Hocker hauten. Viel Unrat,
nicht wirklich schön, keine Empfehlung unsererseits. Ach und zuviel Sand gab es auch, aber damit sollte man bei Dünen ja immer rechnen, gelle. Zurück zum Hotel. Sehr interessant und
kurzweilig waren die Unterhaltungen mit den höchst sympathischen und wissbegierigen Bediensteten der Unterkunft. Man merkte schnell dass sie immerzu an ihrem "englisch" feilschten und jede Chance
zum Small-Talk suchten. Nach 2 schönen Wochen in einem wirklich fantastischen Beach-Hotel hiess es dann Abschied nehmen. Abschied von Mui Ne, der Urlaub war glücklicherweise noch nicht zu Ende.
Vor dem langen Heimflug stand nämlich noch eine Stippvisite in Saigon auf dem Programm, eine Stadt auf die wir sehr gespannt waren.
Hanoi mag die Hauptstadt Vietnams sein, das Geld allerdings wird definitiv in Saigon verdient und umgesetzt. Auf den Strassen der grössten Stadt des Landes sieht man allerlei Glücksritter, die aus dem ganzen Land in die Metropole strömen und Dienstleistungen jedweder Art anbieten (Foto). Man sieht Schuhputzer und Barbiere, Ohrenputzer und Schneider, Uhren- und Brillenverkäufer, Wahrsager, Massagedamen und selbst ernannte Touristenführer. Ich habe mir einen Schuhputzer gegönnt, obgleich meine Schuhe nicht verschmutzt waren. Die sahen tatsächlich aus wie neu. Der Schuhputzer war aber plötzlich einfach da und überhaupt, man gönnt sich ja sonst nichts. Also machten wir aus sauberen Schuhen sehr saubere Schuhe, warum nicht. In Saigon gibt es eine Vielzahl an wirklich guten Restaurants mit tollem vietnamesischem Essen und sehr guter Fusionsküche. Wir entschieden uns für..., italienische Küche, nun ja. Keine Ahnung warum wir nichts anderes fanden. Es war gut, nicht mehr und nicht weniger.
Die Hotelerie der Stadt ist als höchst ansprechend zu bezeichnen, gekrönt sicherlich vom
weltberühmten Rex-Hotel. Unser Hotel, das Liberty Central Saigon Centre, punktet mit seiner überaus zentralen Lage.
Na, wer hätte das gedacht bei dem Namen. Der bekannte, quirlige Ben Thanh Market ist nach kurzem Fussweg erreicht. Aus diesem Markt ohne jegliche Anschaffung rauszukommen ist schier
unmöglich, dies nur am Rande. Feilscht wenigstens ordentlich bevor ihr was kauft. Zurück zum Hotel. Die Zimmer im Liberty Central sind eher klein, der Service jedoch gross und der Blick von der
winzigen Dachterrasse (inkl. winzigem Pool) auf die Stadt und ihren Wahnsinnsverkehr bombastisch. Ich kann es nicht anders ausdrücken.
Unser Aufenthalt in Ho-Chi-Minh-City, oder auch Saigon, war natürlich viel zu kurz, das war uns bereits vorher klar. Schon auf der rasanten Fahrt zum Flughafen beschlossen wir Saigon (klingt einfach besser als HCMC - Ho-Chi-Minh-City) früher oder später nochmals und für mehr als eine Nacht zu besuchen. Anmerkung: Im Februar 2020 war es soweit.
Noch einmal hiess es viele Stunden im Flieger zu überstehen,
bis wir schlussendlich im kalten, aber so vertrauten Frankfurt landeten. Was bleibt von dieser Reise hängen; Kuala Lumpur ist eine klasse Stadt für 2-3 Nächte. Mui Ne mag sehr touristisch sein,
im richtigen Hotel (Cham Villas we love you) aber empfehlenswert und Saigon ist eine der faszinierendsten Metropolen Südost-Asiens, sofern man dies nach nur 1,5 Tagen Aufenthalt behaupten kann.
Nein, das kann man natürlich nicht, aber die Stadt hat einen nachdrücklichen Eindruck im positivsten Sinne bei uns hinterlassen.
Infos
Reisezeit: Kuala Lumpur ist definitiv ein Ganzjahres-Reiseziel. Regen fällt immer wiedermal, genauso häufig
scheint allerdings auch die Sonne. Vietnam lässt sich gut in unserem Winter bereisen, wobei es in Hanoi im Januar und Februar noch empfindlich kalt werden kann. In Saigon und den Küstenorten im
Süden und Osten scheint in dieser Zeit fast immer die Sonne und es ist warm bis heiss.
Visa: Für Malaysia besteht für deutsche Bürger keine Visumspflicht. Auch in Vietnam ist u. a. für deutsche Bürger ein 15-tägiger Aufenthalt visumfrei möglich. Näheres gibt es hier zu lesen.
Zeitverschiebung: Malaysia ist der deutschen Sommerzeit 6 Stunden voraus. In Vietnam sind es "nur" 5
Stunden.
Währung: In Kuala Lumpur bekommt man für einen Euro knapp 4,5 Ringgit. In Vietnam wird man schnell zum
"Währungsmillionär", bekommt man doch für 1 Euro ca. 25500 Dong. Heisst, schon für für rund 40 Euro hat man mehr als 1 Million Dong in den Händen.
Anreise: Wir flogen mit Malaysia Airlines von Frankfurt nach Kuala Lumpur. Diese Verbindung gibt es nicht mehr.
Alternativen gibt es jedoch zuhauf, z. B. mit Lufthansa, Turkish Airlines oder den Golffliegern. Vietnam wird von Frankfurt aus mit Vietnam-Airlines gut bedient. Geflogen wird mit der Boeing 787,
dem sogenannten Dreamliner.
Sicherheit: In Kuala Lumpur sollte man auf seine Habseligkeiten acht geben. Gewaltdelikte gibt es dagegen (fast) nicht. Vietnam wird unterschiedlich bewertet. Von recht safe bis äusserst unsicher gehen die Meinungen. Fakt ist, in Saigon heisst es Augen und Ohren offen halten. Hier wird gerne mal geklaut, auch und gerade von einem der unzähligen Mopeds aus. Taschen und Kameras beim Stadtbummel also gut festhalten. Ein grosses Problem in Vietnam ist der Strassenverkehr, der leider jedes Jahr viele Opfer fordert. Näheres zur Sicherheitslage in Vietnam gibt es auf den Seiten des Auswärtigen Amtes.