Februar 2017 - Langkawi, eine zu Malaysia gehörende
Insel in der Andamanensee stand mehrmals auf unserer Reise-Wunschliste ganz oben. Aus den unterschiedlichsten Gründen wurde es bisher allerdings nichts mit uns und dem Eiland. Unter anderem
fanden wir nie das (für uns) passende Hotel. Zu teuer, zu "einfach", oder zu weit weg von Restaurants und Ausgehmöglichkeiten, wie bspw. das durchaus gut bewertete, hübsch anzuschauende Berjaya
Langkawi Resort. Diesen Winter klappte es endlich. Wir buchten zeitig und zu akzeptablen Konditionen das zentral gelegene 5-Sterne-Haus Pelangi Beach Resort & Spa, dazu später mehr. Wie fast immer wenn es nach Südost-Asien geht flogen wir mit Emirates über Dubai gen Osten, Richtung
aufgehende Sonne, immer wieder schön.
Erste Station unserer Tour war Kuala Lumpur, wo wir 2 Nächte
im Traders Hotel (Foto
oben) wohnten. Ein gutes 4-Sterne-Hotel, welches mit seiner exzellenten Lage punktet. Unter anderem sind die weltberühmten Petronas-Towers nur ein paar Gehminuten entfernt. Viele Zimmer bieten einen wunderschönen Blick auf die höchsten Zwillingstürme der
Welt, herrlich. Mal so nebenbei, unser Zimmer bot überhaupt keinen Blick auf die Türme. Nix war`s also für uns mit dieser Herrlichkeit. Kuala Lumpur besuchten wir bereits 2014, sodass wir viele Sehenswürdigkeiten schon kannten und unseren Aufenthalt auf relaxen, gutes Essen (funktioniert praktisch immer in Asien) und etwas
shoppen reduzierten. Nach 2 Tagen hiess es "ready for Take off"; Langkawi wartet. Eine nahezu ausgebuchte Boeing 737 der Malaysia Airlines brachte uns und weitere 137 Passagiere (sehr grobe
Schätzung meinerseits) in nur 50 Minuten auf die Insel. Am hübschen Airport mit angekommen waren auch unsere Koffer und so konnte es losgehen. Ein lokaler, sehr gut englisch sprechender,
aufgeweckter Guide brachte uns ins gebuchte Strandhotel. Die üblichen bürokratischen Formalitäten waren schnell erledigt, die Klamotten ausgepackt, von nun an hiess es Sonne, Strand, Mangroven
und mehr.
Das Meritus Pelangi liegt am nördlichsten Ende des belebten und beliebten Pantai Cenang, oder Cenang-Beach.
Es ist einem malaiischen Dorf nachgebaut, heisst in dem Fall viel Grün, viel Holz, viel Platz und viel Stil. So sollte ein Strand-Hotel sein. Die schicken, allerdings etwas in die Jahre
gekommenen Bungalows verteilen sich in der sehr weitläufigen Anlage. In besagter Anlage kann man viele Vertreter der hiesigen Fauna beobachten. Wir sahen flinke Hörnchen, nicht ganz so flinke
Warane, freche Affen und nette Vögel. Sie sahen zumindest nett aus. Bunt waren sie auch, die Vögel. In den Bungalows sieht man immer wieder mal einen Gecko oder auch einen Frosch. Wir hatten 2mal
einen relativ fetten Frosch im Bad. Ob es 2mal der gleiche war, schwer zu sagen. Ich glaub schon. Hübsch war er nicht, aber ruhig, nahezu stoisch. Anfangs dachte ich er wäre tot. Nee, war er
nicht und das war auch gut so. Ganz gleich ob Gecko oder Frosch, lasst sie einfach gewähren, sie sind gute Insektenvertilger. Bei den Bungis hat man im Übrigen die Auswahl zwischen Beachview
(begehrt und teuer), Gardenview, Lakeview und Poolview. Wir hatten uns für Poolview entschieden und hatten, welch Überraschung, Blick auf den Pool. Der Pool war aber nicht nur zu sehen, wir
mussten von unserer Terrasse aus auch nur abgezählte 7 Schritte gehen um ans Wasser zu gelangen. Wobei, der 7. Schritt war schon der Gang ins Wasser, also der Sprung ins Wasser. Ins Wasser
springen ist da verboten. Ich bin also sanft ins Wasser geglitten, so stimmt`s. By the way, die sogenannten Jesus-Echsen können sogar übers Wasser gehen, zumindest für eine kurze Zeit. Das musste jetzt
noch raus. Es gibt im Hotel neben dem unsrigen noch einen weiteren grossen Pool, nahe der CBA-Bar, den wir aber nicht aufsuchten. Kommen wir kurz zu den Zimmern. Diese sind ausreichend gross und
verfügen über ein bequemes Bett, eine effiziente Klimaanlage, ein schönes geräumiges Bad (mit fettem Frosch in unserem Falle) und einen Flachbildfernseher, den wir nie nutzten, warum auch.
Fernsehen in Malaysia, ist klar.
Der Strandabschnitt vorm Hotel (Foto rechts
oben) ist sicherlich der schönste des gesamten Cenang-Beaches. Je weiter südlich man läuft, desto belebter und lauter wird es. Es fühlte sich ein bisschen an wie am Patong-Beach im
thailändischen Phuket. Da war ich allerdings noch nie. Am Karon Beach war ich mal, war schön da. Am Patong-Beach, so wird gemunkelt, soll es äusserst trubelig zugehen. Es gibt also, um den Bogen
wieder zu spannen, am hiesigen Cenang-Strand u. a. knatternde Jetskis und durch den Sand bretternde Offroad-Fahrzeuge zu "bestaunen". Dies ist für meine Augen und Ohren eher ein Graus, nicht
schön. Ich will allerdings nicht abstreiten, dass ein belebter Strand auch Vorteile hat. So findet man zahllose Bars und Restaurants, wo man bei einem kalten Bier und heissen Satay-Spiessen den
Sonnenuntergang und das Leben ganz allgemein so richtig geniessen kann. Unser Favorit war diesbezüglich die sehr chillig-lässige "Thirstday-Bar". Coole Drinks, serviert von noch cooleren Kellnerinnen, wirklich empfehlenswerte Bar. Überhaupt hat man in Cenang eine Infrastruktur
die keine Wünsche offen lässt. Kulinarisch kann man wählen zwischen spottbilligen Garküchen die einheimische Gerichte offerieren, den erwähnten Bars am Strand, sowie Touristenrestaurants auf der
hinterm Strand verlaufenen Hauptstrasse, in denen man alles bekommt was der geneigte Traveller so möchte. Das kann dann auch mal eine Pizza oder `ne Portion Pommes sein, warum nicht. Ebenfalls
erhältlich in den Touristenrestaurants ist im Übrigen auch Alkohol. Den gibt`s in den von Einheimischen geführten Garküchen nicht, das verbietet deren muslimischer Glaube. Massagestudios (in den
aller, allermeisten Fällen seriös!), Shopping-Malls, Tourenanbieter, Moped-Verleih, 7-Eleven-Läden und mehr runden das Angebot in Langkawi ab. Ein Angebot wie eben auch im quirligen Phuket. Ach,
Alkohol gibt`s in Phuket meines Wissens überall und die Massagestudios sind sicherlich nicht immer so seriös, das ist klar!
Wir waren also in einem wunderbaren Hotel an einem wunderschönen Strand mit ziemlich weissem Sand. Welch ein grandioser Reim! Grandios war auch die weiter oben bereits gelobte Kulinarik. Dies konnte aber nicht alles sein. War es auch nicht. Langkawi hat viel zu bieten. Wir fuhren mit dem Taxi für umgerechnet 6€ in die Inselhauptstadt Kuah um die 12m grosse Adlerstatue zu sehen, das Wahrzeichen Langkawis. Viel mehr gibt es in Kuah aber auch wirklich nicht zu bewundern. Ein Muss auf der Insel ist sicherlich eine Fahrt mit dem oder der Cable-Car, eine verdammt hohe und steile Seilbahn, in der es auch mal heftig wackeln kann. Sie führt auf den zweithöchsten Gipfel Langkawis, welcher einen umwerfenden Blick auf die umliegenden Inseln bietet. Dafür muss man allerdings Glück mit dem Wetter haben, denn nur allzuoft ist es sehr diesig und die Sicht sehr schlecht. Dann wirft einem nicht der Blick um, sondern höchstens der starke Wind der da oben oft vorherrscht. Evtl. vorhandene Kopfbedeckungen unbedingt festhalten. Das inkludiert auch Toupets, ansonsten wird´s peinlich falls eure Herzensdame mit on Tour ist.
Diese Seilbahn wurde übrigens mit österreichischem Know How errichtet, falls euch das beruhigt wenn ihr irgendwann mal in die wirklich teilweise arg wackligen Kabinen steigen solltet. Seilbahnen bauen können die Österreicher, das ist Fakt. Ja, die können noch viel mehr, aber Seilbahnen bauen eben ganz besonders gut.
Ebenfalls einen Besuch wert sind auch die vielen Märkte (Foto), wo gebrutzelt, gequatscht und gefeilt wird, in der Reihenfolge glaube ich. Die Underwater-World ist auch interessant und vor allem an regnerischen Tagen eine gute Wahl. Daumen hoch unsererseits auch für die Mangroventour, bei der man schwimmende Affen, fliegende Adler, hängende Fledermäuse, schwitzende Touristen, lockere Einheimische und mehr bestaunen kann, sehenswert. Wir buchten die Tour vom Hotel aus, bei einer Buchung im Ort kann man sicherlich einige Ringgit sparen.
Was sollte man noch wissen; In Langkawi sieht man viele Gäste von der arabischen Halbinsel. Gäste aus Qatar, Saudi-Arabien oder den Vereinigten arabischen Emiraten. Die zumeist jungen Pärchen bekommen vom jeweiligen Staat die Reise finanziert. Langkawi ist muslimisch, also in den Augen der Staatsherren prädestiniert um ihre Landsleute nicht vom rechten Weg abkommen zu lassen. Ganz so keusch ist es dann aber doch nicht. Es gibt durchaus ein bisschen Nightlife, nackte Haut und abseits der Garküchen auch viel Alkohol. Der entscheidende und höchst erfreuliche Fakt auf Langkawi ist, es kommen alle Besucher sehr gut miteinander aus. Die Burka-Trägerin aus Doha sitzt neben der Skandinavierin im äusserst knappen Bikini, während der (Nachwuchs)-Scheich mit dem bierseligen Briten philosophiert, alles möglich auf der Insel, alles gesehen. Langkawi ist auch ein grosser Duty-Free-Shop. Hochprozentiges bspw. ist hier sehr billig zu erwerben, dafür muss man allerdings den Reisepass vorzeigen. Ich möchte, nein ich muss abschliessend ein ganz fettes Lob an die gesamte (!) Belegschaft des Meritus Pelangi Beach Resorts richten. Ich war schon in unzähligen Hotels rund um den Erdball, ein derart gutgelauntes Personal ist mir jedoch höchst selten begegnet. Von der Putzfrau über die Kellner/innen bis zu den Gärtnern und den Damen und Herren an der Rezeption, alle, aber auch wirklich alle Angestellten des Hotels waren supersympathisch. Immer einen Flachs auf den Lippen, immer einen Gruss parat, klasse. Das folgende Video zeigt grosse Teile der Meritus-Belegschaft anlässlich des 27-jährigen Bestehens des Hotels: Meritus Pelangi 27 Years. Einfach mal reinschauen.
2 Wochen Entschleunigung gingen zu Ende. Ein Tag in Kuala Lumpur lag jedoch
noch vor uns. Bedingt durch den frühen Rückflug konnten wir noch die Annehmlichkeiten im modernen Sama Sama-Hotel am Airport geniessen. Ein fantastisches Steak (inklusive 2 Premiumbieren) spätabends in der Traveller`s Bar rundete einen gelungenen Tag ab. Letztlich fielen wir müde
aber zufrieden in die bequemen Betten. Nach einer deutlich zu kurzen Nacht, aber 2 angenehmen Flügen kamen wir erholt in Frankfurt am Main an, mit dem guten Gefühl eine ganz tolle Insel besucht
zu haben, die wir ohne jegliche Einschränkungen weiter empfehlen können.
Infos
Reisezeit: Nach Kuala Lumpur kann man immer fliegen. Es ist immer warm und es wird (fast) immer regnen.
Langkawi ist im europäischen Winter ein herrliches Reiseziel mit hohen Tagestemperaturen und wenig bis kein Niederschlag. Die Wassertemperatur lässt auch die grössten Weicheier vor Freude
jauchzen.
Visa: Es besteht keine Visumspflicht für Malaysia. Ein mindestens noch 6 Monate gültiger Reisepass reicht aus.
Hin und wieder muss ein Rückflugticket vorgezeigt werden.
Zeitverschiebung: Malaysia ist uns 7 Stunden voraus. Während unserer Sommerzeit entsprechend eine Stunde
weniger. Ein bisschen Jetlag ist einzukalkulieren.
Währung: Rund 4,7 Ringgit bekommt man für einen Euro, Stand Frühjahr 2017. In Langkawi gibt es im Übrigen nur 2 Geldautomaten die wirklich funktionieren und
Geld ausspucken.
Anreise: Wir bevorzugen die Flüge mit Emirates. Frankfurt - Dubai 6 Stunden, dann Dubai - Kuala Lumpur in rund 7 Stunden. Es gibt jedoch zahllose Alternativen. Etihad, Oman Air,
Qatar-Airways, alle "Araber" fliegen in die Hauptstadt Malaysias. Auch Singapur-Airlines und die "Thai" fliegen über ihre Metropolen nach KL.
Sicherheit: Kuala Lumpur ist eine vergleichsweise sichere Stadt.
Gewaltverbrechen sind die unrühmliche Ausnahme. Auf der Insel Langkawi ist es nochmal eine Spur sicherer. Selbst allreinreisende Frauen haben hier nichts zu befürchten, von gelegentlicher
"Abzocke" bei Dienstleistungen jedweder Art einmal abgesehen. Nicht unerwähnt lassen möchte ich die Tatsache, dass am Cenang-Beach in unregelmässigen Abständen einige hochgiftige Quallen im
Wasser sind. Bitte die entsprechenden Warnungen sehr ernst nehmen.