Berichte - Hongkong u. Thailand - Fotos


Februar 2019 - Wir waren noch niemals in, nee nicht New York wie der grossartige Udo Jürgens, wenn man seinem Song  von 1982 glauben kann, wir waren noch nie in Hongkong. Wir waren auch noch nie in Chiang Mai in Nordthailand und auch noch nie auf Koh Samui, jener berühmten thailändischen Palmeninsel. Dies sollte sich alles während dieser Reise ändern. Na dann, ab dafür. Los ging es mit einem Langstreckenflug von Frankfurt nach Hongkong. 10,5 Stunden sollte der Trip dauern. Wir entschieden uns für die in Hongkong ansässige "Cathay Pacific", einem Mitglied der Luftfahrtallianz "Oneworld Alliance". Es war eine letztlich gute Wahl, wenngleich ich schon motiviertere Kabinencrews erleben durfte. Die voll ausgelastete Boeing 777 startete am frühen Nachmittag. Bereits über Russland wurde es dunkel. Oder war es Weissrussland? Weiss ich nicht mehr, draussen war es jedenfalls  schwarz. Jemand die Wortspiele verstanden? Wenn nicht, auch kein Problem! Der Flug war ruhig, bevor es über Kasachstan, dem flächenmässig immerhin neuntgrössten Land der Erde erstmals unruhig wurde. Unregelmässige Turbulenzen waren zu spüren. Diese wurden über China regelmässiger und intensiver, schön ist was anderes. Nunja, schlussendlich landeten wir wohlbehalten am frühen Morgen Ortszeit in Hongkong, dank gebuchter XL-Sitze mit mega Beinfreiheit sogar relativ ausgeruht.

Das Wetter war gerade so ok, bewölkt, knapp 20 Grad, passt halbwegs. Foto oben. Unser Hotel (Parkhotel) war noch nicht bezugsfertig und so erkundeten wir erstmals die nähere Umgebung. Viele Restaurants waren fussläufig erreichbar. Wir folgten unserem Instinkt (riesengrosser Fehler in diesem Fall) und orderten in einer lokalen Spelunke 2 Essen, die gelinde gesagt furchtbar schmeckten. Kein Mensch in dieser Kneipe sprach auch nur ein Wort englisch und das in Hongkong, in der ehemaligen britischen Kolonie, schon merkwürdig. Meine Wahl auf der undefinierbaren Karte entpuppte sich letztlich als reines, ungekochtes Schweinefett (wie frisch vom Eber "gerubbelt") mit etwas trockenem Reis und zwar so richtig trocken. Staubtrocken trifft es am ehesten. Dazu gab es ein lokales Blue-Girl Bier. Das Bier war nicht trocken, es war gut, das Essen definitiv nicht, aber es war billig. Gegen 14 Uhr konnten wir dann endlich aufs Zimmer. Klein, aber mit grossem Fernseher. Den haben wir mal kurz angeschmissen, ach du Schande, der nächste Fehler. Falls ihr jemals die Gelegenheit habt und zuviel Zeit, schaut euch einmal eine chinesische "Seifenoper" an, ihr werdet bekloppt, ganz sicher. Am nächsten Tag stand tatsächlich ein Highlight an. Eine geführte Tour die u. a. auf den Victoria Peak, den berühmtesten Berg Hongkongs führte. Von da oben hat man einen sagenhaften Blick auf die ebenfalls sagenhafte Skyline der Metropole, wenn das Wetter mitspielt. Es spielte in unserem Falle nicht mit, aber mal so gar nicht. Es war diesig, es war neblig, es war windig, nix war zu sehen, nada, niente, nothing, nullkommanull. Künstlerpech. Kamera wieder wegpacken. Der Rest der Halbtagestour war ok, ein ziemlich schwacher Trost.

Die nächsten beiden Tage liessen wir uns treiben, besuchten Märkte, bestaunten das abendliche Spektakel am Hafen und wunderten uns über den teils überbordernden Reichtum der allgegenwärtig war. Zu sehen nicht nur an den unzähligen Supersportwagen, Nobelboutiquen und Juwelieren.

Letztlich lässt sich festhalten, dass Hongkong (in unseren Augen) nicht das Flair anderer asiatischer Metropolen (Bangkok, Saigon, Kuala Lumpur) hat. Vielleicht lag`s aber auch nur am Wetter, welches immer schlechter wurde. Nasskalt, windig, es machte keinen grossen Spass. Dazu waren gefühlte 5 Millionen Festlands-Chinesen vor Ort. Wir waren zum chinesischen Neujahr vor Ort, Hongkong war brechend voll. Wahrscheinlich geben wir der Stadt aber eine weitere Chance, mal sehen was die Zukunft bringt.

Ein Flug der Cathay Dragon (eine Cathay-Pacific-Tochter) brachte uns in 2 Stunden und 45 Minuten nach Chiang Mai in den Norden Thailands. Wichtige Info: Cathay Dragon stellte im Herbst 2020 ihren Betrieb ein. Weiter geht`s mit unserem Reisebericht. Wir freuten uns diebisch auf Thailand. Endlich Wärme, endlich gutes (günstiges) Essen, endlich Massagen, eben alles was das Land so hergibt, alles was Thailand so beliebt macht. Wir wohnten für 3 Tage im U Chiang Mai, ein sehr, sehr gutes Hotel. Klarer Tipp unsererseits. Von aussen eher unscheinbar. Von innen schick. Klein, aber fein. Wunderschöne Zimmer mit tollen Betten, inklusive hübscher bunter Tagesdecken. Ich liebe Tagesdecken. Sie werten ein ansonsten simples, weisses Bett deutlich auf, meiner Meinung nach. Bin echt ein kleiner Tagesdecken-Fan, falls es sowas gibt. Mal was klugscheisserisches diesbezüglich; Tagesdecken sind, neben der Optik, hauptsächlich für die Hygiene da. Man setzt sich ja gerne im Hotel mit Klamotten ans, bzw. aufs Bett, insbesondere nach der Ankunft. Tagesdecken verhindern den Kontakt der Alltags/Strassen-Kleidung mit dem Bettbezug. So sieht`s mal aus. Habt ihr wieder was gelernt.

Was gibt`s noch im Hotel; Ein kleiner, verdammt kalter Pool, sowie ein tolles Frühstücksbuffet. In Erinnerung bleibt auch die gute Lage der Unterkunft. Unzählige lokale Restaurants lagen "ums Eck". In Chiang Mai (der sogenannten "Rose des Nordens") gibt es noch viel vom ursprünglichen Thailandflair. Leckeres Essen für umgerechnet 3 Euro, billiges Bier, ein bisschen Karaoke, viele wunderschöne, oft goldene Tempel und Märkte. Märkte mit ganz viel Kitsch aber auch, schon wieder, gutem Essen. Essen in Thailand ist eben immer ein Thema. Übrigens hatten wir in Chiang Mai das schärfste kulinarische Erlebnis der gesamten Reise. Es war ein Salat, ein unscheinbarer Salat, der uns alles abverlangte. Ein Papaya-Salat. Er war so brutal scharf und dabei so verdammt lecker. Wir lieben es ja "really spicy", oder "Thai-spicy", aber die allermeisten Restaurants servieren dann doch "Farang-spicy", also bestenfalls mittelscharf, für den westlichen Gaumen eben. Schade, sehr schade. Wir genossen die Zeit in Chiang Mai, doch die Zeit rannte. Sie ging zu schnell vorüber. Wie immer. Der nächste Halt unserer Tour hiess Bangkok. Die Hauptstadt Thailands ist in unseren Augen ein absolutes "Muss", und somit auch dieses Mal auf unserer Route dabei.

1 Stunde dauerte der Hüpfer (mit Bangkok Airways) von Chiang Mai nach Bangkok. Auch unsere Koffer "hüpften" mit und so ging es durch die wie immer vollgestopften Strassen der 8-Millionen-Metropole ins gebuchte Hotel, dem Siam @ Siam. Das Hotel liegt nicht am Chao Phraya, dem Fluss an dem wir sonst residieren wenn wir in Bangkok zugegen sind. Wir waren mit dem Siam @ Siam dennoch zufrieden. Die Zimmer waren ok, das Frühstück super und die Dachterrasse atemberaubend. Der Blick von jener Dachterrasse aufs nächtliche, hell bis grell erleuchtete Bangkok faszinierte und betörte, nicht nur bedingt durch die Cocktails die wir uns leisteten, ha ha. Mit der Lage waren wir allerdings nur so mittelprächtig zufrieden. Es fehlten in der näheren Umgebung die Garküchen, die Märkte, die Massage-Salons, eben das typische Bangkok-Feeling. Dies war ein Grund warum wir abends mit der Bahn Richtung Patong fuhren und im erstklassigen "Mango Tree" dinierten, bevor wir über den Markt schlenderten. Statt genannter Garküchen und Märkte gab es in Hotelnähe klimatisierte Shopping-Malls en Masse. Immerhin ergatterte ich in einem dieser Malls ein Schutzglas für mein neues Handy. Ein Inder machte es mir gleich höchst fachmännisch auf das Phone, das nennt man Service. In Frankfurt suchte ich im Übrigen vergeblich nach einem solchen Schutzglas, obwohl es auch da viele Inder gibt, insbesondere im verruchten Bahnhofsviertel. Neben diesem Handyschutz gönnte ich mir noch eine neue Uhr und 2 Poloshirts. Ein "echtes" und ein Fake-Shirt. Warum erwähne ich dies eigentlich? Ich weiss es nicht, definitiv nicht. Ich bin aber zufrieden mit meiner Wahl. Die Shirts sehen top aus und passen nach wie vor.

Nochmal ein paar Worte zum Hotel. Neben erwähnter Dachterrasse verfügt das Haus auch über einen wirklich schön gelegenen Pool im 11. Stock mit Blick aufs Nationalstadion. Das Wasser im Pool war allerdings für mein Empfinden saukalt. Saukalt war auch das Bier welches man am Pool konsumieren kann, das war wiederum gut. Lobenswert ist auch das angebotene Frühstück, u. a. mit knackig-frischem Weissbrot und diversen Eier-Kreationen. Insgesamt waren wir wie erwähnt mit dem Hotel nicht unzufrieden und können es guten Gewissens weiter empfehlen. 3 Tage weilten wir in einer unserer Lieblingstädte, dann hiess es Abschied nehmen. Nach jeweils 3 Tagen Citytrubel in Hongkong, Chiang Mai und Bangkok  lag der ruhige, entspannte Teil der Tour vor uns. Beachlife mit ganz viel Erholung, auf Koh Samui, der Palmeninsel im Golf von Thailand.

Auch für diesen Inlandsflug wählten wir Bangkok-Airways. Wir lieben diese Airline. Bisher waren all unsere Flüge mit dieser Fluggesellschaft pünktlich, es gibt auf jedem noch so kurzen Hüpfer was für den Magen, die Crew ist superklasse, alles gut. 50 Minuten dauerte der Flug und wir landeten auf der berühmten Ferieninsel. Unser vorgebuchter Transfer klappte und ein äusserst stämmiger Taxifahrer, der aussah wie Diego Maradona und kein Wort sprach, fuhr uns zielsicher ins Samui Paradise, unsere Heimat für die folgenden 9 Tage. Der erste Eindruck war spitzenklasse. Das Meer schimmerte türkis-grün-blau (Foto rechts), die dekorativen Palmen wogen sich im Wind, der Pool war sauber. Wir hatten einen schönen Holz-Bungalow direkt am Pool, mit einer saugemütlichen Terrasse, die dekoriert war mit den berühmten und bequemen Thaisitzkissen. All das liess  sich schon mal gut an. Ein erstes kühles Singha-Bier leutete letztlich den erholsamen Teil der Reise ein. Die Lage des Hotels war wirklich klasse, lag es doch am schönsten Abschnitt des Chaweng-Beaches. Eine ordentliche Infrastruktur rund ums Hotel ist auch vorhanden. Zahlreiche Massage-Salons, ein grosser Supermarkt, Geldautomaten und einige Restaurants sind fussläufig erreichbar. Fürs Abendessen empfehlen wir das Phensiri Thai-Restaurant, welches authentische Thaiküche zu fairen Preisen anbietet. Dazu ein grosses Chang-Bier (0,66 Liter!), that`s it.

Wenn ihr dann doch mal genug von Thaifood habt, Chicken und Reis nicht mehr sehen  könnt, direkt neben dem Phensiri befindet sich das Cheerra's Relax Restaurant & Lounge. Hier bekommt ihr durchaus schmackhafte Schnitzel und wenn gewünscht auch `ne Currywurst. Übrigens serviert von wunderbaren, gutgebauten Grazien. Ganz tolle Mädels sind die Jungs da, wenn ihr versteht was ich meine. Wir sind ja in Thailand.

Für alle Freunde und Fans der italienischen Küche gibt es in Koh Samui das "Timeless Guesthouse". Ich muss es erwähnen, es war so gut. Ein superbes Restaurant. Ob Pizza, Pasta oder Salat, alles schmeckte vorzüglich und war äusserst hübsch angerichtet. Der argentinisch-italienische Koch versteht sein Handwerk definitiv. Dazu die stets gutgelaunte italienische Bedienung, gemütliche Sitzgelegenheiten in einer ruhigen Seitenstrasse, das passte alles. Nebenbei gesagt, auch im "Timeless Guesthouse" gibt`s wie in nahezu allen Lokalitäten auf der Insel freies und schnelles W-Lan. Da können wir uns hier in Deutschland noch `ne fette Scheibe von abschneiden.

Eine Anmerkung zur Staff im Samui Paradise sei uns an dieser Stelle noch gestattet. Alle Mitarbeiter machten einen zufriedenen, motivierten Eindruck. Ganz gleich ob Putzfrau, Gärtner oder Kellner, alle waren mit Elan "bei der Sache". Die Abende auf der Insel liessen wir in aller Regel in der chilligen Bamboo-Bar nahe des Hotels ausklingen. Die 4 Damen dort sind klasse und immer für einen Small-Talk zu haben. Die (sehr schmackhaften) Cocktails kosten 99 Baht, das sind deutlich weniger als 3 Euro.  Dazu gibts viel Popcorn und reichlich Erdnüsse. Zahnstocher gibts auch.

Wir waren auf jeden Fall sehr zufrieden mit dem Hotel und genossen die heissen sonnigen Tage, auch mit unseren wunderbaren Urlaubsbekanntschaften, 2 netten kleinen Familien. Grüsse gehen deshalb ins badische Pforzheim und insbesondere nach Thüringen. Alles Gute euch allen, war echt `ne tolle Zeit.

Wir erholten uns prächtig im Samui Paradise. Das Hotel war, dies nur nebenbei, in deutscher Hand. Nein falsch, in deutschsprachiger Hand. Viele Österreicher waren auch vor Ort. Und Pfälzer. Auch Österreicher und Pfälzer gelten im Allgemeinen als "deutschsprachig", ist echt wahr. Bin im Übrigen selbst Pfälzer!

Am letzten Tag gönnten wir uns nochmals eine Massage, ehe es über Hongkong wieder nach Hause ging. Blöderweise war auch dieser Langstreckenflug äusserst ruppig. Dazu wurde mir während des Fluges speiübel, nicht mal mehr das Bier schmeckte, der Wein noch weniger, das war nicht schön. Nach gut 11 Stunden war`s dann aber geschafft. Frankfurt hatte uns wieder und erwartete uns doch glatt mit angenehmen Temperaturen und viel Sonnenschein. Das macht den Einstieg in den Alltag doch gleich viel einfacher. Eine interessante Reise war Geschichte. Hongkong hat durchaus eine 2. Chance verdient in einer anderen Zeit und bei dann sicher besserem Wetter. Chiang Mai war wirklich top, da gibt`s garnix zu bemängeln. In Bangkok würden wir nächstes mal wohl wieder ein Hotel am Chao Phraya-River wählen und Koh Samui ist uns nicht zuletzt wegen seiner fantastischen Strände in Erinnerung geblieben, auch hier also Daumen hoch für die doch oft gescholtene, arg touristische Insel. Das richtige Hotel am richtigen Ort/Strand und alles ist gut.


Infos

Reisezeit: Hongkong ist ein Ganzjahresziel. Der Frühling und Herbst sind eine angenehme Reisezeit für die Metropole. Wir waren im Winter da, wo es doch recht frisch war und oft nass. Thailand bietet in unserem Winter beste Bedingungen für einen wunderbaren Urlaub, regnet es doch sehr selten und auch die Temperaturen sind hoch. Dies gilt für das gesamte Land. Sowohl im Norden, als auch in Bangkok hatten wir bestes Wetter, von Samui ganz zu schweigen.

 

Visa: In Hongkong können deutsche Staatsbürger bis zu 90 Tage ohne Visum einreisen. Ein gültiger Reisepass genügt. In Thailand könnt ihr euch bis zu 30 Tage visumfrei bewegen.

 

Zeitverschiebung:  Hongkong ist der deutschen Zeit im Winter 7 Stunden voraus. Thailand deren 6.

 

Währung: Für einen Euro bekommt man zur Zeit 8,9 Hongkong-Dollar, während man für einen Euro knapp 36 Baht erhält, Stand März 2019.

 

Anreise: Hongkong wird direkt von der Lufthansa und der lokalen Cathay Pacific (unsere Wahl) angeflogen. Mit Zwischenstopp fliegen diverse Airlines in die Metropole u. a. die (zurecht) hochgelobten arabischen Fluglinien, bspw. Emirates. Thailand hat eh eine nahezu perfekte Infrastruktur, auch und gerade im zivilen Luftverkehr.

 

Sicherheit: Hongkong ist wirklich sehr sicher. Kapitalverbrechen gibt es praktisch nicht, und überhaupt kann man sich in der Stadt frei und ungezwungen bewegen. Kommen wir nach Thailand. Chiang Mai ist in unseren Augen ebenfalls sicher, während Bangkok die üblichen Sicherheitsmassnahmen grosser Städte einfordert. Auf Koh Samui ist dringend vor dem Strassenverkehr zu warnen. Insbesondere Motorrad- und Mopedfahrer sollten allergrösste Achtung walten lassen. Auf der Insel gab es schon eine Unzahl an schlimmen Verkehrsunfällen, auch und gerade von ausländischen Besuchern. An den Stränden sollte man die gelben und (besonders) die roten Warnflaggen beachten. Sie wehen da nicht grundlos. Aufs Baden im Meer sollte man dann verzichten, unbedingt.