Februar 2020 - Kurz vor unserem Abflug ins geliebte Südostasien machte die Nachricht eines mysteriösen Virus` in China die Runde und beherrschte fortan mehr oder weniger die (Welt)-Nachrichten. Auch Thailand war betroffen. Die Reise abzusagen stand dennoch nie ernsthaft zur Debatte. Allerdings packten wir zum üblichen Kram noch das ein oder andere Fläschchen Desinfektionsmittel ins Gepäck. Nicht ins Handgepäck, ins grosse Gepäck. Wir reden hier von satten 250 ml. Davon war nach der Reise noch was übrig, nun ja.
Für den Flug nach Bangkok wählten wir dieses Mal die Lufthansa. Streiks waren keine zu befürchten, also ab dafür. Die Wahl bereuten wir
nicht. Der Flug startete extrem pünktlich und war dank XL-Sitzen am Notausgang einigermassen erträglich. Turbulenzen gab es gar keine, lediglich die Landung in der thailändischen Metropole war,
sagen wir mal "bretthart". Das hat mal gescheppert beim aufsetzen! Unser Gepäck kam zeitnah aufs Band und damit auch die Desinfektionsfläschchen. Wie vor 2 Jahren gelangten wir dank VIP-Einreise
zügig durch die Einreiseprozedur. Noch eine knapp 50-minütige Fahrt und wir checkten auch schon im Anantara Riverside-Resort ein. Das ist mal ein richtig schönes Hotel. Eine wunderbare
Pool-Landschaft, ein tropischer Garten, sehr hübsche Zimmer. Wir hatten einen Blick vom (recht kleinen) Balkon über die erwähnte Pool-Landschaft bis zum Chao Phraya, dem bedeutendsten Fluss Thailands. Eine Minibar
gibts auch, dazu gleich mehr, viel mehr. Am ersten Abend assen wir im Hotel. Das war gut, aber eher teuer. Am 2. Abend gingen wir ins uns bestens bekannte Kurissara Thai Cuisine auf der
anderen Flussseite, das war auch gut und eher günstig. Nach den täglichen Erkundungen in der Metropole freuten wir uns immer auf das nächtliche, eiskalte letzte Bierchen aus der Minibar. Es war
in der Tat eiskalt. Buchstäblich, denn es war gefroren. Das Singhabier war gefroren. Auch das Changbier im Übrigen und auch das Heineken. Auf das freute ich mich besonders. Es half auch nichts
den kleinen Kühlschrank niedriger zu stellen, es blieb alles gefroren. Selbst die hohen Temperaturen in Bangkok halfen nix, das Bier blieb auch auf dem Balkon unaufgetaut und nahezu untrinkbar.
Es hätte so schön sein können. Das nächtliche Bangkok mit seiner schwül-warmen Luft, seinen Lichtern und seinen Geräuschen mit einem Bierchen auf dem Hotelbalkon zu geniessen, ja das wär`s
gewesen. Dann eben das ganze ohne Bier. Kann man mal machen. Die Betonung liegt auf "mal"! Soviele Zeilen über eine falsch temperierte Minibar...
Durch das oben angesprochene Virus fehlten im Hotel und in
ganz Bangkok sichtlich die ansonsten um diese Zeit allgegenwärtigen chinesischen Urlauber. Eher gut für uns, weil schön ruhig überall, eher schlecht für die Einheimischen, weil Einnahmen fehlen,
klar. So hatten wir letztlich 3 recht ruhige, schöne Tage in Bangkok, auch ohne funktionierende Minibar. Weiter ging es nach Vietnam.
Der kleine Airbus der Vietnam
Airlines hebte pünktlich ab und brachte uns und viele weitere Urlauber in weniger als einer Stunde nach Ho Chi Minh Stadt, besser bekannt unter dem wohlklingenden Namen Saigon. Die Fahrt vom
Flughafen in die City und in unser Hotel ging zügig von statten. Wir wohnten im schicken Sheraton Saigon Hotel & Towers. Keine Ahnung wer auf den sperrigen Namen kam, das Hotel war jedenfalls
spitze. Wir hatten vom Zimmer aus eine wunderbare Sicht auf die Metropole. Das Bett war superbequem und der riesige Flatscreen-Fernseher brachte uns vorm schlafen gehen die neuesten News aus
aller Welt näher. Nach einem wirklich guten Frühstück mit wirklich gutem Brot (ein seltenes Gut in Asien), starteten wir am nächsten Tag zeitnah unsere gebuchte halbtägige City-Tour mit einem
aufgeweckten, sympathischen, deutsch sprechenden Guide. Wir sahen u. a. den Wiedervereinigungspalast (ein Muss), das alte Postamt (ganz nett), den Thien Hau-Tempel (der ist mal richtig fotogen) und einen
Markt.
Dieser Markt war seltsam. Vielleicht war auch ich seltsam. Ich sah plötzlich überall Chinesen, obwohl hier ausschliesslich Vietnamesen waren. Ganz sicher. Das Virus geisterte allerdings durch meinen Kopf. Es hat seinen Ursprung auf einem (chinesischen) Markt sagt man. Einem Markt wie diesen hier. Überall waren komische Stände. Stände mit lebenden Tieren. Ich benutzte oft mein Fläschchen. Ihr wisst schon, das 250 ml grosse Desinfektionsfläschchen. Diese kurze Phase der Unsicherheit war jedoch so schnell vorüber wie sie gekommen ist. Ich atmete tief durch, alles gut. Am Abend begaben wir uns erneut zu einem Markt, dem berühmten Ben Thanh-Markt, wo wir uns mit wunderschönen Uhren eindeckten. Also jeder von uns nur eine, falls ihr vom Zoll seid. Die Gegend rund um unser Hotel ist im Übrigen kaum zu toppen. Unzählige Restaurants, Bars, Cafes, Massage-Salons etc. warten nur darauf entdeckt zu werden. Neben günstigen Läden gibt es auch zahlreiche Designershops in der Ecke, bspw. Lacoste, Louis Vuitton und viele andere. Das ist kein Problem, denn selbst wir waren vor Ort Millionäre. Dong-Millionäre. Für knapp 40 Euro gibts 1 Million vietnamesische Dong.
Die Abende liessen wir oft im hotelnahen
Bier-Garden ausklingen, wo es u. a. bezahlbare Biere aus aller Welt gibt, serviert von netten Damen aus Vietnam. In diesem Bier-Garden (ich muss das erwähnen) gab es das unschlagbare
Getränke-Angebot "buy 1, get 1", wow. Genau so stand es auf Flyern auf den Tischen. Ich übersetze kurz, "kaufst du ein Getränk, kriegst du auch eins". Das nenn ich mal
fair!
So gingen die 2 Tage Saigon zu Ende und wir freuten uns aufs Meer. Strand und Meer geht immer. Gehört dazu. Zum erholen, chillen, runterkommen. Es ging nach Mui Ne, knapp 200 km von der Metropole entfernt. Der Transfer klappte. Ein höchst wortkarger Fahrer, der mich an den jungen Charles Bronson erinnerte, fuhr souverän und ruhig Richtung Nord-Osten, das kennen wir auch anders. Die Strecke wurde teilweise erneuert und mit Mittelleitplanken versehen, sodass die halsbrecherischen Fahrten und Überholmanöver hoffentlich der Vergangenheit angehören. Vietnam hat eine verheerende Unfallbilanz im Strassenverkehr.
Wir kamen wohlbehalten an und wurden sehr nett empfangen. Eine gut deutsch sprechende Vietnamesin brachte uns das Hotel näher und geleitete uns zu
unserem Bungalow. Er hatte die Nr. 123. Das ist gut zu merken, wenn man denn bspw. beim Frühstück oder in der Bar nach der Room-Number gefragt wird. "Room-Number please"! "One-two-three". Man
erntete immer ein Lächeln. Nicht nur die Room-Number passte, auch der erste Eindruck des Hotels und unserer Unterkunft stimmte. Wir blickten vom Bungalow links auf den grösseren der beiden Pools
(Foto) und rechts unten sahen wir das Meer. Im Bungalow gab es ein halb-offenes Bad inklusive stylischer Wanne, ein bequemes Bett, eine leise Klimaanlage und
eine hübsche Terrasse, auf der man abends den Klängen des Meeres lauschen konnte. Alternativ auch dem Gezeter der hoteleigenen Katzen oder den Grillen. Auch der stete Wind war zu hören. Hin und
wieder vergnügten sich auch diverse Gäste zu später Stunde kichernd im Pool. Es war also geräuschemässig für jeden etwas dabei.
Das erste Frühstück am nächsten Morgen brachte
die erste leichte Enttäuschung. Es gab kein vernünftiges Brot. Das obligatorische Toastbrot wurde auch nach dem toasten nicht (viel) besser und der Rest, traurig. Zu trocken, zu weich, oder
beides auf einmal. Und das in Vietnam, wo doch die Franzosen die Kunst des Brot, bzw. Baguette backen`s den Einheimischen vererbten, dachten wir zumindest. Der Kaffee war gut, aber leider nicht
immer heiss. Es gab auch den leckeren, dickflüssigen, schwarzen, vietnamesischen Kaffee, ein Pluspunkt. Die grossen Pools waren auch ein Pluspunkt. Freie Liegen gab es zu jeder Zeit. Noch! Dies
sollte sich dramatisch ändern. Gegen Ende unseres 10-tägigen Aufenthaltes waren die wirklich zahlreichen Liegen an den beiden Pools bereits äusserst früh mit Handtüchern belegt. Keine Ahnung
warum. Es waren wohl die falschen Gäste im Resort. Es ist ein nicht zu erklärendes Phänomen welches uns immer wieder auf unseren Touren rund um den Erdball auffällt. Warum zur Hölle belegt man
irgendwelche Liegestühle mit einem Handtuch? Dazu vielleicht noch ein Fläschchen Sonnenmilch und ein Buch, das sieht nochmal `ne Spur belegter aus. Es gibt doch immer irgendwo einen freien Platz
Leute. Wenn nicht sorgen die Pool-Boys dafür dass man seinen Wohlstandskörper in die Sonne (oder den Schatten) knallen kann. Um 7 Uhr lagen die ersten Handtücher bereits auf den Liegen, die Gäste
erst um 11 oder so, wenn sie überhaupt mal da lagen. Das ist richtig doof, das ist sch... und es nervt, Punkt! Übrigens, Asiaten haben diese Angewohnheit nicht. Sie haben aber eine andere
Unsitte; Sie lassen ihre Handtücher liegen wenn sie aufbrechen und nicht mehr zurückkommen. Die Liege sieht dann dauerbelegt aus, auch wenn sie "frei" ist. Nun denn, andere Länder, andere
(Un)-Sitten, ihr wisst schon.
Kommen wir mal zur Kulinarik abseits des
bestenfalls mittelprächtigen Frühstück`s. Im Hotel hatten wir bis auf einige Mittagssnacks nicht gespeist. Abends gingen wir oft an die Strasse oberhalb der Unterkunft, wo eine Handvoll
einheimischer Restaurants um die Gunst der Urlauber buhlen. Dort gibt es eine wirklich grosse Auswahl an schmackhaften Speisen zu unfassbar günstigen Preisen. 2 Abendessen, diverse Biere und
Nachtisch gabs für umgerechnet rund 6 Euro. 6 Euro für alles, das sind Preise wie in Thailand vor 30 Jahren. Gut, sagen wir "wie in Thailand vor 20 Jahren", dann passt`s
aber.
In einem dieser Restaurants hauste eine kleine
Katze. Eine Katze die immer Hunger hatte. Zum jagen wohl zu jung, oder zu doof, vielleicht auch beides. Sehr wahrscheinlich beides. Von den Restaurantbesitzern gab es nix für das Tier. So, die
einzige Möglichkeit was zum beissen zu bekommen ist letztlich das Essen der Gäste. Eines Abends hatte auch ich das "Vergnügen" mit der hungrigen Mieze. Ich freute mich auf den absolut leckeren
Fisch (Rotbarsch, grätenfrei, schön scharf), die Katze allerdings auch. Sie sprang immer und immer wieder auf meinen Schoss und an meinen Teller ran. Sie schlich sich regelrecht an. Von unten,
von der Seite, dann kam der Sprung. Keine Chance der Abwehr, definitiv nicht. So hielt ich letztlich links die Katze (fern) und rechts die Gabel. Geniessen ist was anderes. Irgendwie war es
dennoch ganz nett mit dem kleinen Kätzchen, welches vielleicht doch nicht ganz so doof ist wie von mir orakelt. Ihre Taktik ging auf, soviel steht fest.
Hin und wieder nutzten wir den vom Hotel
angebotenen, kostenlosen Shuttle-Service ins belebte Zentrum Mui Ne`s, wo es eine entsprechende Infrastruktur gibt. Eine Infrastruktur die nach wie vor viele russische Urlauber anzieht. Das
kennen wir noch von unserem Trip im Jahre 2014. Wie vor 6 Jahren zog es uns auch dieses mal ins Restaurant "Ratinger Löwe". Die Schnitzel schmeckten wie damals, nämlich superlecker und das Lokal ist nach wie vor äusserst gut besucht, auch und gerade von den
russischen Besuchern. Ansonsten gibts in Mui Ne den üblichen Touristen-Kram. Massageläden, Souvernirshops, Tourenanbieter usw. Nicht der prickelndste Ort, aber wenn man mal Langeweile im Hotel
verspürt durchaus einen Besuch wert. Nicht besucht haben wir dieses Mal die hotelnahen roten Dünen, die haben uns 2014 nicht
begeistert. Was schrieb ich damals, es war zu sandig oder so. Der Meinung bin ich immer noch. Zu sandige Dünen, ist klar.
Im Hotel spielt jeden Abend (bis auf mittwochs) eine philippinische Band mehr oder weniger bekannte Songs aus den Bereichen Rock, Pop, Soul. Die Band ist wirklich gut und weiss ihr Publikum fast immer mitzureissen. Die Frontsängerin mit dem Namen Lolita, (sie ist etwa 52 bis 69 Jahre alt) geht gerne mal durch die Reihen der Gäste und fragt nach Musikwünschen, die mehr oder weniger prompt erfüllt werden. Prompt heisst sofort, einen Tag später oder auch gar nicht. Nein im Ernst, die Stimmung war an manchen Abenden echt bombastisch.
Was gibts noch zu
sagen; Ach ja, die hoteleigenen Katzen, die laut Hotelmanager nicht gefüttert werden dürfen, da sie Mäuse und ähnliches jagen (sollen), sah ich immer nur am chillen, am sonnen, am schlafen.
Passten sich mal schön den Gästen an. Wohlgenährt waren sie. Ob das an den erlegten Mäusen lag, oder doch eher am füttern der Touristen, wer weiss das schon. Sehr katzenlastig dieser Teil, ich
geb`s zu.
Genug am Strand relaxt, noch einmal
ging es ins brodelnde Saigon. Wieder ins Sheraton, wir freuten uns. Die 4 Stunden Fahrt waren abermals ok. Dieses Mal übrigens im abgedunkelten privaten Minivan des Pandanus-Resort. Schnelles
W-Lan, verstellbare Ledersitze, Flatscreen, alles da gewesen. Im Sheraton bekamen wir erfreulicherweise wieder ein sehr hübsches Zimmer mit Blick auf die City, top. Heiss war es in Saigon. Es
hatte satte 36 Grad und ich fand es war an der Zeit meine Haare kürzen zu lassen. Weniger Haare, weniger schwitzen oder so ähnlich. Ich erinnerte mich dunkel an ein (Youtube)-Werbevideo, welches
einen Friseurladen in Saigon zeigte, bei dem der geneigte Kunde von einer Heerschar junger, gutgebauter Schönheiten erwartet wird, die der Temperatur entsprechend eher luftig gekleidet waren.
Also sehr luftig, sehr sexy. Man wählt dann (s)eine Dame aus, dann geht`s los. Es gibt neben dem modischen Haarschnitt noch eine einfühlsame Kopfmassage der luftig gekleideten Schönheiten on Top.
Das wollte ich auch. Ich sah ein Massagestudio, welches auch Haarschnitte anbot. Kurzes nachfragen ob denn auch englisch gesprochen bzw. verstanden wird und rein ins Vergnügen. Es gab Damen, ja,
eher mittelalt, "normal" gekleidet und nur für Massagen zuständig, also was für meine Partnerin. Wo gehts jetzt zum Friseur? Wo bin ich richtig? Ah, nächste Tür, gut. Meine gutgebaute Schönheit
entpuppte sich als Mann! Ein Mann nahm sich meiner an. Mittelalt, schicke Frisur und mit Scheren-Tattoo am Arm. Wenigstens identifiziert er sich mit seinem Job, warum besitzt man sonst ein
Scheren-Tattoo. Da musste ich jetzt also durch. Was soll ich sagen. Der Schnitt war top und ich sollte weniger Youtube-Videos schauen. Falsche Erwartungen und so.
Mit neuer Kurzhaar-Frisur ging`s noch mal auf den Markt (Foto rechts oben) und auch nochmals in den weiter oben bereits erwähnten Bier-Garden. Ja genau, der mit dem tollen Angebot, "buy 1, get 1". Saigon ist schon eine verdammt coole Stadt. Eine aufstrebende Stadt, eine junge Stadt. Die Bevölkerung Vietnams und damit auch Saigons ist im Schnitt keine 28 Jahre alt. Im Vergleich dazu wirkt Deutschland mit rund 45 Jahren Durchschnittsalter geradezu antik. Von dieser Stadt mussten wir nach diesem einen weiteren Tag leider Abschied nehmen. Es ging allerdings nochmal nach Bangkok, yes.
Der Flug nach Bangkok brachte uns ein neues Fluggerät näher. Vietnam Airlines setzt auf der wohl lukrativen Strecke in die thailändische Metropole einen Airbus A 350 ein, das modernste Passagierflugzeug der Welt. Wir kennen den "Dreamliner" von Boeing, den A 350 aber eben nicht. Rein in den Flieger und eine dezente Enttäuschung machte sich breit. Das sieht ja aus wie in jedem anderen Flieger auch. Vielleicht waren die Fenster 3 Quadratzentimeter grösser oder so. Nee, schlecht war er nicht. Es waren sicher wieder die falschen Erwartungen, die hatten wir ja etwas weiter oben schon. Wir kamen abends an, das Gepäck auch und der vorgebuchte Transfer klappte. Es ging nach Chinatown. Mitten ins Epizentrum fernöstlicher Exotik. Mit belebten Märkten. War da nicht was mit einem Virus in China? Einem Virus welches seinen Ursprung auf einem chinesischen Markt hatte? Juckte uns erstaunlich wenig.
Zum Hotel. Wir wohnten für 2 Tage im hochgelobten Shanghai Mansion, eine in der Tat sehr gute Wahl. Das Zimmer war bedingt durch fehlendes Tageslicht äusserst dunkel, ansonsten aber 1a. Ein megabreites Bett, eine freistehende, schicke Badewanne, eine kostenlose Minibar, schon gut alles. Das Frühstück war auch gut. Sogar das Brot war gut. Richtig lecker war es. Besser als in Vietnam. Zur Strasse hin bietet das Hotel eine echt coole Bar an, die einen Blick aufs brodelnde Chinatown offenbart und viele Gäste anzieht, auch Nicht-Hotelgäste. Kellnerinnen im China-Outfit der 30er-Jahre servieren bestens gelaunt Cocktails oder auch Bier, dazu gibts leckeres Knabberzeug, das hat schon was. Die Drinks sind nicht billig, aber die Atmosphäre durchaus den Preis wert. Chinatown ist faszinierend, insbesondere die engen Gassen abseits der grossen Yaowarat Road. Man kann sich kaum sattsehen und die Kamera oder das Smartphone sind im Dauereinsatz. An Klaustrophobie sollte man allerdings nicht leiden, es ist eng, voll, wenig Platz allenthalben. Die 2 Tage vergingen naturgemäss viel zu schnell und es hiess Abschied nehmen. Immerhin bekamen wir noch für recht stolze 1000 Baht (knapp 30 Euro) ein Late Check-Out. Unser Heimflug ging um 23h50, das war schon arg spät. Kurz vor 8 am Abend wurden wir abgeholt und waren überpünktlich am Suvarnabhumi International Airport. Jetzt habe ich es endlich mal geschrieben. Ich finde den Namen klasse, "Suvarnabhumi". Klingt ein bisschen nach dem ehemaligen und überaus beliebten König von Thailand, Bhumibol Adulyadej, kurz King Bhumibol. Nach dem einchecken gab`s noch die obligatorischen Biere im Bill Bentley-Pub, dann ging es auch schon in den schicken A 380 der deutschen Vorzeige-Airline Lufthansa. Ja das ist sie in den meisten Fällen noch, die oft gescholtene Lufthansa, eine Vorzeige-Airline, eine sehr gute Airline. Wir hatten im Übrigen die gleichen XL-Plätze wie auf dem Hinflug, fanden allerdings genauso wenig Schlaf. Immerhin war der (11-Stunden)-Flug erneut extrem ruhig. Nicht einmal leuchteten die Anschnallzeichen auf. Frankurt erwartete uns früh morgens mit stolzen 2 Grad Celcius. Ein untrügliches Zeichen dass der Urlaub definitiv zu Ende ist. Schön war`s.
Dann war da aber noch die Sache mit dem Virus. Wir hatten es verdrängt, aber in Deutschland wurden wir wieder damit konfrontiert. Es wurde wohl alles noch viel schlimmer. Während ich diesen Bericht schreibe waren zumindest die vielzitierten 14 Tage Inkubationszeit unsererseits nahezu vorüber und wir fühlen uns nach wie vor gut, gesund und vor allem glücklich darüber dass wir diese Reise gemacht haben. Vorsicht ja, Panik nein. In diesem Sinne, allen eine gesunde Zeit.
Infos
Reisezeit: Bangkok und der Süden Vietnams sind im europäischen Winter immer eine gute Reise-Wahl.
Es ist warm bis heiss und regnet fast nicht. In Mui Ne, unserer Stranddestination, kann es zu teils starken Winden kommen. Für Kitesurfer ideal, für reine Strandurlauber nicht
immer.
Visa: In Thailand könnt ihr bis zu 30 Tage visafrei im Land unterwegs sein. In Vietnam sind es
einschliesslich der Ein- und Ausreisetage deren 15. Immer genau darauf achten wann ihr wieder das Land verlasst. Wir gingen auf Nummer sicher und blieben 13 Tage.
Zeitverschiebung: Thailand und damit auch Bangkok ist der deutschen Zeit im Winter 6
Stunden voraus. Das Gleiche gilt auch für Vietnam.
Währung: Für einen Euro bekommt man zur Zeit gut 26000 vietnamesische Dong, während man für einen
Euro rund 35,50 Baht erhält, Stand März 2020.
Anreise: Nach Bangkok fliegt alles. Das ist tatsächlich so. Ihr könnt Premium-Airlines wählen
oder irgendwelche Exoten. Thailands Hauptstadt zieht immer, das wissen auch die Fluggesellschaften. Saigon wird ebenfalls von vielen namhaften Airlines angeflogen auch von Europa aus. Mit der
staatlichen Fluggesellschaft Vietnam Airlines haben wir auf den Flügen Bangkok - Saigon- Bangkok sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Flüge waren pünktlich, das Gepäck kam mit an, alles
ok.
Sicherheit: Bangkok als total sicher zu bezeichnen wäre gelogen und Quatsch. Bedenkt man jedoch
die Grösse der Stadt und ihre Möglichkeiten, (Stichwort Nachtleben etc.) ist es aber verhältnismässig sicher. Der gesunde Menschenverstand schadet nie. Saigon ist ähnlich einzuschätzen, mit
sicherlich noch etwas weniger Gewaltverbrechen. Auf Diebstahl gilt es hier besonders zu achten. Handtaschen sind bspw. fest am Körper zu halten. Für beide Städte und beide Länder gilt jedoch, die
grösste Gefahr liegt im Strassenverkehr.
Dies ist wie immer eine subjektive, persönliche Einschätzung, die nicht davon abhalten soll, selbst Augen und Ohren offen zu halten und sich ggf. beim Auswärtigen Amt diesbezüglich zu erkunden.